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Die regionale Meldestelle MIA Sachsen hat im September den ersten Jahresbericht 2022 zu antiziganistischen Vorfällen in Sachsen veröffentlicht.

MIA Sachsen hat im März 2022 ihre Arbeit aufgenommen und wurde am 8. April offiziell eröffnet. Ab diesem Zeitpunkt wurden antiziganistische Vorfälle in Sachsen dokumentiert. Im Oktober 2022 fand die
feierliche Auftaktveranstaltung statt, um MIA Sachsen einem größeren Publikum vorzustellen.

Im Jahr 2022 wurden in Sachsen insgesamt 56 antiziganistische Vorfälle dokumentiert. MIA geht jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus.

Die häufigste Vorfallart war verbale Stereotypisierung (31 Vorfälle), gefolgt von Diskriminierung (23 Vorfälle). Zudem verzeichnete MIA Sachsen eine Bedrohung und eine Sachbeschädigung. Die
Diskriminierungsfälle betrafen größtenteils jeweils eine größere Zahl Betroffener. Diskriminierung wurde in mehr als der Hälfte der Vorfälle institutionell ausgeübt. Hier sind an erster Stelle Jobcenter, Agenturen für Arbeit und Bildungseinrichtungen benannt worden.

Auf Ebene der Erscheinungsformen steht an erster Stelle mit mehr als der Hälfte der Fälle antiziganistisches Othering. Jeweils knapp ein Drittel der Vorfälle waren dem bürgerlichen bzw. dem migrationsbezogenen Antiziganismus zuzuordnen.

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