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Menschenwürde ist Interpretationssache

Eine Bloggerin, die Sinti und Roma diffamiert hatte, wurde wegen Volksverhetzung verurteilt. Ein Gericht hat das Urteil unter Verweis auf die Meinungsfreiheit aufgehoben.

Die Melde- und Informationsstelle für Antiziganismus sieht das Urteil in einem größeren Rahmen. „Ein Problem ist, dass es keinen einheitlichen Begriff von Antiziganismus gibt“, sagt der Vorsitzende Guillermo Ruiz. „Von Richtern wird er deshalb oft nicht als solcher erkannt.“

Die Aussage selbst steche durch die Reichweite Schunkes hervor. „Ansonsten“, erklärt Ruiz, „erreicht uns so etwas aber täglich. Betroffene erlebten Vorurteile wie diese durch die Politik, in Jugendämtern, in der Schule, im Alltag und bei der Polizei. „Antiziganismus gilt als normal, den kann man sich leisten.“

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