top

Mit einem festlichen Empfang im Schönen Saal des Nürnberger Rathauses nahm am 21. Juli 2023 die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) Bayern offiziell ihre Arbeit auf. Die gemeinsam von Bundesfamilienministerium und Freistaat Bayern geförderte Einrichtung dient zur Erfassung, Dokumentation und Auswertung antiziganistischer Vorfälle, sie will das Ausmaß von Antiziganismus in der Gesellschaft sichtbar machen sowie Öffentlichkeit und Politik für das Thema sensibilisieren.

Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König begrüßte die etwa 60 geladenen Gäste und stellte klar: „Die quantitative und qualitative Erfassung antiziganistischer Vorfälle bildet die Grundlage für alles weitere Handeln – und zwar auf allen gesellschaftlichen Ebenen!“ Auch Erich Schneeberger, Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma, betonte die Relevanz der von MIA dokumentierten und ausgewerteten Fälle: „Wir erwarten, dass auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse entsprechende Maßnahmen zur Bekämpfung von Antiziganismus umgesetzt und ausgebaut werden.“

Ein weiteres Grußwort sprach Prof. Dr. Michael Piazolo per Videobotschaft. Der bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultus bekannte sich zur Dringlichkeit der Arbeit von MIA:  „Auf Grundlage der von MIA erhobenen Daten können wir antiziganistische Vorfälle besser verstehen und noch gezielter gegen sie vorgehen. Das ist ein bedeutender Fortschritt für Toleranz und Gleichberechtigung“. Und Dr. Annette Seidel-Arpaci, Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern, begrüßte die neue Einrichtung als wichtiges Mittel im gemeinsamen Kampf gegen jede Form von Hass und Intoleranz.

Die Vorstellung der Meldestelle übernahm Dr. Guillermo Ruiz als Projektleiter der bundesweiten Melde- und Informationsstelle (MIA) in Berlin. Er beschrieb die Entstehung und die Arbeitsweise von MIA und die Zusammenarbeit mit den nunmehr fünf regionalen Meldestellen in Deutschland. Weiter betonte er, dass alle Meldungen vertraulich behandelt und im Falle der Veröffentlichung immer anonymisiert werden. Abschließend trat Roberto Paskowski ans Mikrofon; der stellvertretende Vorsitzender des Landesverbands rief eindringlich alle Betroffenen sowie Zeuginnen und Zeugen dazu auf, die neue Meldestelle zu nutzen.

 

Antiziganistische Vorfälle können bei MIA Bayern gemeldet werden unter:

www.antizganismus-melden-bayern.de

Oder per Anruf und Sprachnachricht unter der Nummer: 0173 6378714

Menü „Barrierefreiheit“.